Die Poesie arbeitet mit dem Zeichen, dem Wort, nicht mit dem Zentimetermaß oder Zollstock. Es geht uns nicht darum, einen, wie auch immer gedachten, poetischen Raum neu zu vermessen, oder zu definieren.
Wenn wir, mit Blick auf die Mikropoesie, davon sprechen, in die Sprache hinein zu gehen, folgen wir dabei der im Wort bereits selbst angelegten räumlichen Struktur, seiner Mehrdimensionalität und Valenz, seiner möglichen Konkretion oder Abstraktion.
Es bedeutet für uns einen Raum zu betreten, der zugleich Sprach- und Wirklichkeitsraum ist, Text und Kontext: Ein Raum, der Bedeutungen schafft, oder diese entknüpft und negiert, und der uns zugleich in einen Dialog führt, der uns Hinweise auf unsere Gegenwart gibt, unsere eigene An- oder Abwesenheit darin.